Vom Wolf zum Haushund

Vom Wolf zum Haushund
Vom Wolf zum Haushund

Der Hund ist das älteste Haustier des Menschen und sein treuester Weggefährte – ob als Beschützer, Spielgefährte oder Arbeitshelfer. Nach Angaben des Industrieverbands Heimtierbedarf lebte 2011 in Deutschland in rund jedem achten Haushalt ein Hund – insgesamt sind das 5,4 Millionen.

 

Noch beliebter sind lediglich Katzen, von denen 8,2 Millionen in Deutschland leben. Dafür ist die Freundschaft zwischen Mensch und Hund deutlich älter – auch wenn sich die Wissenschaftler nicht darüber einig sind, wie lange sie schon währt.

 

Der Haushund gehört zur großen Familie der Hunde (auch Caniden genannt) mit mehr als 30 Arten. Zu ihnen zählen auch Wölfe, Kojoten, Schakale und Füchse. Für den Haushund hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch die schlichte Bezeichnung Hund eingebürgert. Er hat mit seinen Verwandten aus der Familie der Caniden einiges gemeinsam: Sie haben alle einen hoch entwickelten Geruchssinn, ein hervorragendes Gehör und verteidigen ihre Territorien. Früher ging man davon aus, dass Hunde nur schwarz-weiß sehen können. Mittlerweile ist erwiesen, dass sie auch eingeschränkt Farben wahrnehmen können, etwa vergleichbar mit einer Rot-Grün-Sehschwäche beim Menschen.

 

Noch immer ist nicht endgültig geklärt, wann der heutige Haushund entstand. Unumstritten ist dagegen, dass er vom Wolf abstammt. Sein wissenschaftlicher Name lautet deswegen auch Canis lupus familiaris, was übersetzt "der gezähmte Wolf" bedeutet. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich Wolf und Mensch vor ungefähr 15.000 bis 20.000 Jahren anfreundeten und sich so der Hund entwickelte.

 

In den vergangengen Jahren haben Wissenschaftler allerdings noch ältere Funde von domestizierten Hunden gemacht. So wird ein Hundeschädel aus Sibirien auf ein Alter von 33.000 Jahren datiert, ein weiterer aus einer belgischen Höhle auf 36.000 Jahre. Genetische Untersuchungen bestätigen, dass diese Tiere näher mit den heutigen Haushunden verwandt sind als mit dem Wolf.

 

Eine Studie, die 1997 im "Science"-Magazin veröffentlicht wurde und die die DNA von Wölfen und Hunden verglich, datiert die Domestizierung des Wolfes sogar mehr als 100.000 Jahre zurück. Zum Vergleich: Katzen schlossen sich den Menschen erst vor circa 3000 bis 4000 Jahren im alten Ägypten an. Der Hund ist somit das älteste Haustier des Menschen.

 

Doch wer kam als Erstes auf wen zu – der Wolf auf den Menschen oder der Mensch auf den Wolf? Es spricht vieles dafür, dass der Wolf die Nähe des Menschen gesucht hat, um etwas von dessen Beute abzubekommen. Aber auch die Menschen begriffen schnell, dass man dem wilden Tier etwas beibringen konnte und dass es so auch beim Jagen helfen konnte.

 

Irgendwann wurden wahrscheinlich auch die ersten Wolfswelpen mit der Hand aufgezogen. So gewöhnten sich die ehemals wilden Tiere mehr und mehr an den Menschen und wurden im Laufe der Zeit zahm. Wo die ersten Wölfe domestiziert wurden und sich zu Haushunden entwickelten, ist nicht endgültig geklärt. Neueste Studien gehen davon aus, dass der Ursprung in Ostasien lag, von wo aus sich der Hund nach Europa und dann weiter nach Amerika verbreitete.

 

Schon bald begann der Mensch, Hunde mit bestimmten Eigenschaften gezielt zu kreuzen und damit zu züchten. Deswegen gibt es heute etwa 350 verschiedene Rassen. Dackel oder Terrier etwa sind besonders gut darin, Füchse oder Dachse in ihren Höhlen aufzuspüren. Apportierhunde wie der Golden Retriever oder der Labrador bringen dem Jäger das erlegte Wild zurück. Als die Menschen sesshaft wurden und Ackerbau sowie Viehhaltung wichtiger wurden als die Jagd, kamen Hirten- und Wachhunde hinzu. Kleine Rassen wie der Pekinese oder der Chihuahua, die kleinste Rasse der Welt, wurden vor allem als Schoßhündchen gezüchtet.

 

Bis heute haben die verschiedenen Rassen ihre Eigenschaften behalten, die für ihre ursprünglich zugedachte Aufgabe wichtig waren. Deswegen sollten sich zukünftige Hundebesitzer gut überlegen, welche Rasse am besten zu ihnen passt. Ein sportlicher Hund zum Beispiel braucht viel Bewegung und ein Wachhund wird unter Umständen um jeden Preis sein Revier verteidigen.

 

Hunde sind soziale Tiere und leben lieber mit Menschen oder anderen Hunden zusammen statt allein. Deswegen sind sie darauf angewiesen, mit anderen zu kommunizieren. Hunden steht dafür ein Repertoire an Gebell, Knurren und Heulen zur Verfügung. Jeder Laut hat eine bestimmte Bedeutung. Will der Hund warnen, zum Spielen auffordern, hat er Angst oder ist er verletzt? Menschen müssen die Sprache des Hundes oft erst lernen, damit sie ihn richtig verstehen. Wir von Alphadogs helfen Ihnen gerne dabei...